Wie soll ich’s formulieren:
- Greta hat Recht - wir brauchen nur noch Sommerreifen
oder - Was gelernt und ich rüste um
Aber der Reihe nach:
Jeder weiß ja das ich bekennender Winterreifen-Fahrer bin, Yokohama A 539 - 185/60 - 13 und das schon seit Jahren. Bis dato waren die Dinger auch nach zwei Jahren immer runter und wurden gewchselt. Das sie nicht die Trockenhaftexperten sind, war mir bekannt aber als Viel- und Allwetterfahrer war ich doch öfters für ein gröberes Profil dankbar, obwohl zum Ende der zwei Jahre sich immer so ein unbewusstes Rutschgefühl eingestellt hat.
Jetzt ist mein Gefühl aber amtlich und die Dinger gehören definitiv nach 2 Jahren runter oder was anderes drauf.
Da der Hocki seine Touristenfahrten in den letzten Jahren etwas ausgedünnt hat und ich bei den Terminen nicht immer Zeit hatte, passierte es, dass die Yokohamas ins dritte Jahren kamen. War mir Anfang des Jahres schon bei Saisonbeginn aufgefallen, dass sie etwas rutschiger waren als sonst, aber als Blümchenpflücker empfand ich das noch nicht so kritisch. Schnell stand fest am Ende des Sommers werden sie definitiv getauscht. Als erste Hilfemaßnahme habe ich daher erstmal einen frischen Schutzengel über meinen Tacho geklebt. Der hat auch Pflichtbewußt seinen Dienst aufgenommen.
Insbesondere beim Simply Seven Treffen 2019 war er treu ergeben, zumal er auch für zwei Arbeiten musste.
Wieder zu Hause war er allerdings öfters mal etwas schludrig, hat es aber immer wieder hinbekommen. So reifte dann auch der Entschluss, nach dem Sommerurlaub kommen die Yokohamas trotz viel Restprofil runter, zumal sich die Oberfläche irgendwie glasig anfühlte.
Nach dem Sommerurlaub überwog aber erstmal die Freude über den quirligen kleinen Kerl mit den Winterreifen, wenn man vorher drei Wochen 1,6 to mit dem Turbodiesel bei Spitzenverbräuchen von 25 l / 100 km durch die Dolomiten geprüggelt hat. Es mußten ja auch erstmal 4 Satz neue Bremsbeläge plus Bremsscheiben für den Dieselbomber bezahlt werden.
Und dann eines schönen Sonntags MItte August war mein Schutzengel etwas schusselig oder nicht ganz bei der Sache. Wahrscheinlich geblendet von einem sonnigen Sonntagmorgen bei leichter örtlicher Restfeuchte und der Tatsache, dass ich gleich gemerkt habe, dass die Straßentemperatur nicht zur Lufttemperatur passt und den Motorradfahrern hinter mir. Vielleicht ist mein Schutzengel auch ein Mann und mit Multitasking haben wir Männer es ja nicht so. Jedenfalls gab es einen ordentlichen Streit zwischen den Göttern. Mein Schutzengel musste letztendlich Schutzgeld an den GFK-Splittergott, den dreifachen Reifen- und Felgengott, sowie ein paar Ablässe an den Spurstangen und Lenkungsgott zahlen.
In der himmlichen Seven-Klinik von Nick waren sich dann alle wieder gut. Göttliche 6 und 8 Zoll breite Apollofelgen mit ZZS 185/55-13 und 215/55-13 zieren jetzt des Blümchenpflückers schnellen Käfig und mti meinem nachlässigen Schutzengel habe ich mich auch wieder versöhnt.
Und die Moral von der Geschichte:
Bin jetzt mit den Yokohamas A 539 schon drei mal abgeflogen, immer bei teilfeuchter Straße und am Ende des zweiten oder im dritten Jahr. Die Dinger sind für ein - maximal zwei Jahre gut.
Ich wag jetzt mal das Experiment ZZS für die kalte Jahreszeit und bei häufigerem Regen. Bis dato gab es nur kalte Vormittage, Morgenfeuchte und etwas Laub.
Bis dato arbeitet mit Schutzengel wieder zufriedenstellend
In diesem Sinne:
Nicht nur ausreichend Bodenfreiheit unter der Ölwanne ist wichtig, Haftung am Kurvenausgang ist noch viel wichtiger.