Hallo Leute.
Da ein 48IDF für den 105PS Pintomotor angeblich zu groß und daher nicht ordentlich abstimmbar ist, habe ich wie oben beschrieben vor einem Jahr durch Umbauten die Luftzufuhr meiner 48er IDF Weber reduziert. Damit sollte der Motor (analog der Verwendung eines kl. Vergasers) vor allem im unteren Drehzahlbereich besser laufen. Nach einem Jahr an erfolglosen Einstellungsversuchen muss ich aber sagen, dass die Idee nicht funktioniert und ergänze meinen Foreneintrag daher nochmal um dieses Update.
Die Verengung der Luftzufuhr hat zwar die sehr schlechte Performance im unteren Drehzahlbereich etwas verbessert, aber der Vergaser wurde mit diesem Setup extrem Trigger-happy. Schon sehr wenig Pedalweg bringen den Motor zum Losstürmen. Bei Vollgas magert das Gemisch dagegen bis Lambda-Wert 1,2 ab, sodass der Motor sich verschluckt und potentiell die Kerzen schmelzen. Wenn man mit dem Gaspedal sachte umgeht, hatte ich das Gefühl, er läuft nicht schlecht, aber durch den sehr kleinen nutzbaren Pedalweg bricht der Lambda-Wert ständig nach oben aus dem Zielkorridor aus, wenn man auch nur ein klein wenig zu viel Gas gibt.
Eine kürzliche Leistungsmessung ergab dazu, dass der Motor im Vergleich zu einer Messung vor meiner Änderung vor allem im unteren Drehzahlbereich, der mir bei meiner Fahrweise wichtig ist, deutlich überproportional an Drehmoment verloren hatte. Zitat des Testers: „Der Motor verlangt ordentlich Drehzahl bis Leistung kommt“.
Da es aber laut einiger Foren offenbar doch einige Pinto-Motoren gibt, die in GB in den 80ern mit einem 48er Weber versehen wurden, muss sich der Vergaser ja auf dem Motor irgendwie abstimmen lassen. Daher habe ich alle meine Umbauten am Vergaser entfernt und den Vergaser mit Hilfe einer Lambda-Anzeige neu abgestimmt. Da ich natürlich keinen Rollenstand zu Hause habe und man Vergaser nur unter Last richtig einstellen kann, habe ich per Trail & Error in meiner Einfahrt unzählige Male andere Düsenkombinationen eingebaut und bin dann damit immer wieder um den Block gefahren. Nach einigen Stunden hatte ich den Vergaser dann endlich so weit, dass er für meinen Geschmack rund lief und letztes Wochenende bin ich dann zur Probe in der Eifel die Berge rauf und runter gebrettert.
Der Motor läuft ohne meine Umbauten nach der richtigen Abstimmung VIEL besser! Die Bastelei am Vergaser war also großer Mist. Es gibt zwar immer noch unter bestimmten Umständen vereinzelte Ausreißer von 1-2 Sek, die man mit dem Gaspedal in Zaum halten muss, aber jetzt ist der Lambdawert erheblich stabiler als vorher und das „verlorene“ Drehmoment im unteren Drehzahlbereich ist auch wieder da. Auch der Spritverbrauch war trotz besserer Leistung nicht höher als in den Wochen zuvor. Ich glaube, besser bekommt man die Abstimmung nicht hin.
Und die Moral von der Geschicht’: Weber weiß halt doch besser als wir Amateure, wie man einen Vergaser richtig baut; Umbauten aus dem Keller machen ihn nicht besser
Neben der Hauptdüse und LKD hängt die perfekte Abstimmung und ein konstanter Lambda-Wert aber wesentlich von der richtig dosierten Unterstützung durch die Beschleunigerpumpe ab. In den Foren steht immer viel von der Wahl der richtigen Düsen, aber die richtige Einstellung der Beschleunigerpumpe findet da leider kaum Erwähnung. Diese Einstellung macht beim Gas geben aber den Unterschied zwischen Stottern (wegen Überfetten oder Abmagern) und ordentlichem Durchzug.
In meinem 48IDF sind (auf einem 105PS Serien-Pinto-Motor) nun HD=140 und LKD=180 verbaut. Vielleicht gehe ich mit der LKD nochmal 10 Punkte hoch. Aber für die Einstellung der Beschleunigerpumpe gibt’s leider keine Werte, die ich hier posten kann. Hier muss man prüfen, dass die Membran der Beschleunigerpumpe in Ordnung ist (meine alte Membran hatte Löcher) und dann muss man per Trail & Error durch Verstellen der Mutter am Gestänge so lange probieren, bis das Gemisch beim Gas geben weder deutlich fetter noch magerer wird.